12. April 1994 - 0762
Hanna Wolf Geschäftsordnungsausschuß bestätigt SPD-Fraktion in Sachen
Gleichberechtigungs- /Gleichstellungsgesetze
Zur erneuten Beratung der Gleichberechtigungs-/Gleichstellungsgesetze
im Frauenausschuß erklärt die frauenpolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion, Hanna Wolf:
Die SPD-Fraktion wurde jetzt vom Geschäftsordnungsausschuß des
Bundestages bestätigt: Eine erneute Befassung des Frauenausschusses ist
nach der Geschäftsordnung erforderlich. Sie wird morgen, am 13.4.1994,
stattfinden. Ausdrücklich heißt es in den Ausführungen des
Geschäftsordnungsausschusses, daß die Änderungsanträge von den
Koalitionsfraktionen verspätet vorgelegt seien und daher die mitberatenden
Ausschüsse keine angemessene Gelegenheit zur Mitberatung hatten.
Genau diese Auffassung hatte die SPD in der Sitzung des
Frauenausschusses vor Ostern vertreten, ist damit aber bei den
Koalitionsfraktionen auf Granit gestoßen. Ihnen ging es nur darum, ihren
Entwurf für ein zweites Gleichberechtigungsgesetz durch die Ausschüsse zu
peitschen.
Kein Boykott seitens der SPD-Fraktion also, wie der Parlamentarische
Geschäftsführer der CDU/CSU- Bundestagsfraktion polemisiert, sondern die
Wahrnehmung der parlamentarischen Rechte durch die Opposition.
Das Motiv der Koalitionsfraktionen liegt auf der Hand: Die
Unzulänglichkeiten des Regierungsentwurfs wurden durch eine
Sachverständigenanhörung im Frauenausschuß des Bundestages bestätigt. Es
soll nun vertuscht werden, daß die breit geäußerte Kritik in keiner Weise
von der Regierung berücksichtigt wurde.
12.04.1994 nnnn